Freitag, 1. März 2013

Angst vor den eigenen Mitgliedern?


Der einzige Fallstrick, vor dem die Kirche Angst haben muss, ist die Sünde ihrer eigenen Mitglieder.
Papst Benedikt XVI


Der Stellvertreter Gottes auf Erden lag gestern, am 28. Februar 2013 um 20 Uhr, sein Amt nieder. Als Grund nannte er seine schwindenden Kräfte.
 Wenn ich da an den gebrechlichen und wohl auch nicht mehr ganz zurechnungsfähigen Johannes Paul II denke, den man quasi aus dem Sterbebett, auf den Balkon des Petersdom karrte, damit er die Ostermesse sprechen kann und dann Benedikt sehe, der wenigstens noch aufrecht stehen kann, dann finde ich das schon recht schwach abzudanken. Bisher gab es ja auch nur zwei Abdankungen in der gesamten Kirchengeschichte. 
Aber ständige Berichte von sexuellem Missbrauch, Korruption und Geldwäsche können vielleicht auch den Glauben erschüttern oder wenigstens an den Kräften zerren. Ich jedenfalls hätte auch keine Lust an der Spitze einer solch kriminellen Vereinigung zu stehen.
Nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen Christentum oder einer anderen Religion, aber würden die Herren Priester, Bischöfe und Kardinäle an Himmel und Hölle glauben, wissen sie ja hoffentlich wo es hingeht. 
Benedikt jedenfalls will den Rest seines Lebens im Kloster verbringen und so der Kirche weiterhin dienen. 
Ich glaube nicht, dass man bis zum Papst-sein oder zur Ernennung zum Bischof keine Ahnung von den schmierigen Aktionen von kirchlichen Kräften haben kann. Die Frage ist, ob es danach noch einen Weg zurückgibt. Schließlich ist das Eintreten und "Arbeiten" im Unternehmen Kirche eine Lebensaufgabe - bis man versteht, dass diese Aufgabe die Unterstützung oder Billigung von Straftaten beinhaltet bzw. bedeutet. 
Das der zweite deutsche Papst deswegen zurückgetreten ist, kann man natürlich nicht sagen, aber ich glaube trotzdem nicht, dass "Schwäche" der Grund ist, warum man als einer der 5 mächtigsten Männer der Welt (FORBES, Dez. 2012) zurücktritt - aber vielleicht macht ihn das auch aus, zu sagen das Macht nicht alles im Leben ist und das die christlichen Belange von einem "frischen" Papst erhört werden sollen. 

Papst Benedikt XVI dankte als zweiter Papst ab und wird dadurch auch in die Geschichte eingehen, quasi fett gedruckt  als der Papst, der sein Amt niederlegte und per Helikopter in seine neue "Residenz" geflogen wurde. Als der, der den Dialog mit Islam und Judentum suchte und auch die Beziehungen zwischen den Religionen verbesserte, aber auch hart gegen Abtreibung und Sterbehilfe blieb.

Auf wiederbeten. 





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen